Datenverluste kosten deutsche Unternehmen jährlich 33,6 Milliarden Euro
EMC/Vanson Bourne-Studie
This is a Press Release edited by StorageNewsletter.com on January 5, 2015 at 2:55 pmHöhepunkte
- Deutschland erreicht im EMC Global Data Protection Index den zehnten Platz.
- Die Umfrage untersucht 24 Länder weltweit in Bezug auf ihren Datenschutz-Reifegrad.
- 74% der deutschen IT-Verantwortlichen glauben nicht, verlorene Daten nach einem Systemausfall wiederherstellen zu können.
- 43% der Befragten in Deutschland haben noch keinen Disaster-Recovery-Plan für Big-Data-, Hybrid-Cloud- und Mobile-Datenbestände.
Deutsche Unternehmen haben in den letzten zwölf Monaten 33,6 Milliarden Euro durch Datenverluste eingebüßt. Das entspricht fast einem Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Seit 2012 ist die Datenverlustrate um 400% gestiegen. 74% der Befragten sind sich heutzutage nicht sicher, ob sie Daten nach einem technischen Ausfall wiederherstellen können. Das zeigen die Ergebnisse des EMC Data Protection Index, der finanzielle Einbußen durch Datenverluste und IT-Ausfallzeiten in Unternehmen berechnet.
Auswirkungen von Datenverlusten
Trotz dieser beunruhigenden Zahlen gibt es auch eine gute Nachricht: Insgesamt nimmt die Anzahl der Zwischenfälle mit Datenverlust ab. Doch das Volumen der verlorenen Daten wächst weiter exponentiell:
- 56% der Unternehmen in Deutschland haben innerhalb der letzten zwölf Monate entweder Datenverluste oder Ausfallzeiten verzeichnet.
- Durchschnittlich dauerte ein unerwarteter Ausfall in den letzten zwölf Monaten circa 24 Stunden.
- Die Konsequenzen dieser Systemausfälle sind vor allem finanzielle Einbußen. Das berichteten 38% der befragten Unternehmen. 33% verzeichneten Produktionsverzögerungen.
Die Reifegrad-Matrix
Alle Teilnehmer der EMC-Data-Protection-Index-Umfrage wurden aufgrund ihrer Selbsteinschätzung der Datenschutzinfrastruktur in folgende vier Kategorien eingeteilt: Leader, Adopter, Evaluator und Laggard (Nachzügler). Die Leader und Adopter sind die zwei führenden Kategorien und besetzen die oberen zwei Plätze in der Reifegrad-Matrix. Die Evaluators und Laggards nehmen die unteren zwei Plätze ein. Die letzteren befinden sich noch in der Anfangsphase beim Einsatz von Datenschutzlösungen in ihren Unternehmen.
- Die große Mehrheit: 85% der deutschen Unternehmen schafften es nur in die untersten zwei Kategorien. 52% aller Befragten wurden als Evaluator eingestuft, 33% als Laggard.
- Nur 16% der deutschen Unternehmen sind ihren Konkurrenten beim Datenschutz voraus: 13% wurden als Adopter und lediglich 3% als Leader klassifiziert.
- Im internationalen Vergleich hat China die meisten Leader und Adopter (30%); die Vereinigten Arabischen Emirate am wenigsten (null Prozent). Deutschland liegt im Mittelfeld und belegt den zehnten Platz des EMC Data Protection Index.
- Gegenüber kleinen Unternehmen mit 250 bis 449 Mitarbeitern haben große Unternehmen mit 5.000 Angestellten doppelt so häufig angegeben, dass sie über eine intakte Datenschutzinfrastruktur verfügen. 24% bei den großen Unternehmen stehen hier 12% bei den kleineren Firmen gegenüber. Firmen aus den USA und den Niederlanden waren die Vorreiter außerhalb des asiatisch-pazifischen Raums und Japan (jeweils 20% und 21%).
Neue Welle an Herausforderungen für den Datenschutz
IT-Trends wie Big Data, Mobile oder auch Hybrid cloud bringen neue Herausforderungen für den Datenschutz mit sich:
- 43% der deutschen Unternehmen haben noch keinen Disaster-Recovery-Plan für die oben genannten IT-Trends. Nur 7% besitzen einen Plan, der alle drei Bereiche abdeckt.
- 53% der Firmen bewerten Daten in Big-Data-, Mobile- und Hybrid-Cloud-Lösungen als ‘schwierig’ zu schützen.
- Bereits 25% aller Primärdaten sind in Cloud-Speichern abgelegt. Das kann angesichts der oben genannten Zahlen zu substanziellen Verlusten führen.
Das Datenschutz-Paradoxon
Sobald Firmen fortschrittliche Datenschutz-Technologien einsetzen, sinkt die Gefahr einer Störung signifikant. Viele Unternehmen setzen auf gemischte IT-Infrastrukturen, um die Probleme des Datenschutzes zu lösen. Ein einheitlicher Ansatz wäre jedoch von Vorteil.
- Betriebe ohne Continuous-Availability-Strategien erlitten zwölfmal häufiger einen Datenverlust als diejenigen mit einer solchen Strategie.
- Unternehmen mit Datenschutzprodukten von drei oder mehreren IT-Anbietern haben dreimal so viele Daten verloren wie jene, die nur ein Gesamtpaket eines Anbieters verwendet haben.
- Die Firmen mit Produkten von drei oder mehr IT-Anbietern gaben durchschnittlich zwei Millionen Euro mehr für ihre Datenschutzinfrastruktur aus.
Oliver Lotz, Director Data Protection & Availability Division, EMC Deutschland GmbH, sagt: “Die EMC-Data-Protection-Index-Umfrage veranschaulicht die finanziellen Einbußen in Unternehmen durch plötzliche Ausfälle der IT und Datenverlust in den vergangenen zwölf Monaten. Diese Einbußen könnten zukünftig noch steigen, denn 53% der befragten IT-Entscheider in Deutschland sehen es als Herausforderung an, die Cloud-, big data- und Mobile-Datenbestände zu schützen. Mit dem EMC Global Data Protection Index möchten wir Unternehmen dazu bringen, ihre derzeitigen Datenschutzlösungen auf die Geschäftsanforderungen hin zu überprüfen und ihre Datenschutzstrategie für die Zukunft entsprechend anzupassen.”
Prof. Dr. Dirk Heckmann, Verfassungsrichter am Bayrischen Verfassungsgerichtshof und Professor für Öffentliches Recht und Internetrecht an der Universität Passaun, sagt: “Der wirtschaftliche Schaden durch zunehmende IT-Unsicherheit ist groß. Sorgloser Umgang hiermit bedeutet ein erhebliches Haftungsrisiko. Es muss mehr in IT-Sicherheitslösungen investiert werden. Die hohe gesellschaftliche Relevanz von cloud Computing, big data oder Mobile Business könnte auch staatliche Subventionen in diesem Bereich rechtfertigen.“
Über den EMC Data Protection Index:
Die Studie wurde von der Agentur Vanson Bourn von August bis September 2014 durchgeführt. Die Befragten sind IT-Entscheider in privaten sowie öffentlichen Organisationen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Insgesamt wurden 3.300 Personen aus 24 Ländern befragt – jeweils 200 kamen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. In den übrigen Ländern wurden je 125 Personen befragt.